Apfel, Kuss und Mandelkern by Susan Mallery

Apfel, Kuss und Mandelkern by Susan Mallery

Autor:Susan Mallery
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2015-10-13T22:00:00+00:00


8. KAPITEL

G abriel schloss die Kasse und reichte die Einkaufstüte über den Tresen. „Vielen Dank für Ihren Besuch“, sagte er. „Frohe Weihnachten.“

Es kam für ihn völlig unerwartet, aber er hatte Spaß daran, hier im Laden zu arbeiten. Die Leute waren richtig glücklich, wenn sie das fanden, wonach sie gesucht hatten, und ihm gefiel es, wenn er einen Verkauf abschließen konnte. In seinem Beruf flickte er seine Patienten so gut es ging zusammen, und dann waren sie weg. Selbst wenn seine Patienten in Deutschland das Krankenhaus verließen, waren sie noch längst nicht gesund, sondern hatten noch einen langen Heilungsprozess vor sich. Aber hier konnte er eine Weihnachts-CD verkaufen und verspürte sofort das Gefühl, etwas geschafft und abgeschlossen zu haben.

Die Ladentür wurde geöffnet, und Noelle kam hereingestürmt. Sie wirkte aufgeregt, und ihr Schal rutschte ihr schon von der Schulter.

„Was ist los?“, fragte er alarmiert und ging auf sie zu. Adrenalin schoss durch seinen Körper, als er überlegte, ob ein Verkehrsunfall oder irgendeine andere Tragödie passiert war, um die er sich jetzt kümmern musste. Er hatte seinen Arztkoffer nicht dabei, sodass er nicht viel würde tun können, aber …

„Hier in der Stadt findet ein Schaufenster-Wettbewerb statt“, verkündete Noelle. „Wieso habe ich nichts davon gewusst? Es gibt sogar Preise und so was. Wir müssen gewinnen!“

Gabriel holte tief Luft und entspannte sich ganz bewusst wieder. Es würde noch einen Moment dauern, bis sich sein Adrenalinspiegel wieder normalisiert hatte, aber zumindest wusste sein Verstand, dass bei Noelle alles okay war.

„Ein Wettbewerb?“, fragte er. „Für Schaufenster?“

„Ja, für die Deko. Ich wünschte, Melissa wäre hier, die hätte ich bestimmt darüber ausfragen können. Es wurden wohl Flyer verteilt, aber anscheinend habe ich den nicht bekommen.“ Sie ging hinüber zum Computer, gab das Passwort ein und loggte sich ins Internet ein, bevor sie sich auf die Suche machte.

„Ah, hier ist es!“, rief sie kurz darauf triumphierend. „Der Sieger wird nächsten Mittwoch gekürt, und das bedeutet, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt.“ Sie blickte sich im Laden um. „Ich muss mich sofort an die Arbeit machen.“

„Du willst versuchen, zu gewinnen?“

Nachdem sie ihm einen mitleidigen Blick zugeworfen hatte, meinte sie nur: „Natürlich! Das ist wichtig. Zum einen bin ich das erste Jahr im Geschäft, zum anderen ist das hier ein Weihnachtsladen. Ich muss zumindest mitmachen, selbst wenn ich nicht gewinnen sollte.“

Eine unerwartete Seite an Noelle, dachte er, aber ihm gefiel ihre Zielstrebigkeit.

„Wie kann ich helfen?“

Das entlockte ihr ein Lächeln, und Gabriel blieb fast die Luft weg. Er musste ein Stöhnen unterdrücken, als er erkannte, dass zu seinem körperlichen Verlangen nach Noelle noch ein weiteres Gefühl hinzugekommen war. Er mochte sie, und das erschwerte irgendwie alles. Erotisches Verlangen war ein vergleichsweise harmloses Gefühl. Da ging es lediglich um Biologie und körperliche Nähe. Aber jemanden zu mögen … das war etwas ganz anderes. Da ging es um die Persönlichkeit des anderen, ums Kümmern, und es bedeutete, dass er sie vermissen würde, wenn er wieder abreiste.

Zu spät, dachte er. Es war bereits passiert.

„Ich gehe mal durch die Stadt, und schaue mir die anderen Schaufenster an“, sagte Noelle.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.